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© tams elektronik 03/2014 3 | Digitale Komponenten | Booster: Auswahl, Anschluss, Einsatz | Seite 5
Schienenanschlüsse
verlegen
Ein Rest Draht, der sich noch in einer
Schublade findet, an den Booster und die
Schienen angeschlossen ... und schon ist die
Stromversorgung für die Digitalanlage fertig.
Ganz so einfach sollte man es sich nicht
machen, wenn die Digitalanlage störungs-
und schadensfrei funktionieren soll.
Hintergrund: Die Leitungen sind elektrisch
nichts anders als Widerstände, in denen
Spannung quasi "verloren" geht. Der
Spannungsabfall in einer Leitung ist umso
höher, je höher der Strom, je kleiner der
Aderquerschnitt und je länger die Leitung ist.
Auch die Übergänge der Gleisstücke stellen
einen recht hohen elektrischen Widerstand
dar, der die Spannung verringert. Damit auch
"am Ende" eines Boosterabschnitts die
Gleisspannung noch ausreicht, also die
Versorgung der Fahrzeuge mit Strom und
Daten klappt und die Kurzschlusssicherung im
Ernstfall funktioniert, sollten bei der
Verlegung der Leitungen ein paar Regeln
befolgt werden:
1. Für die Schienenanschlüsse des Boosters
sollten Leitungen mit einem möglichst
großen Querschnitt verwendet werden,
mindestens mit einem Aderquerschnitt
von 1,5 mm².
2. Der Boosterstrom sollte in Abständen von
ca. 2 bis 3 m in das Gleis eingespeist
werden. Empfehlenswert ist die
Verlegung einer Ringleitung, von der die
Einspeisungen abzweigen.
Abb.: "Abfallvermeidung" auf der Modellbahn
Oben: Einspeisung des Boosterstroms an
einer Stelle für den gesamten Booster-
abschnitt. Die Gleisspannung ist umso
geringer, je größer der Abstand zur
Einspeisestelle ist.
Unten: Einspeisung des Boosterstroms in
Abständen von 2-3 m und Verlegung der
Zuleitung als Ringleitung. Eine gleichmäßig
hohe Gleisspannung ist in allen Bereichen
gewährleistet.
Kurzschluss-
rückmeldeleitung
anschließen
Die Kurzschlussrückmeldeleitung zwischen
Booster und Zentrale sollte möglichst kurz sein.
Bei Verwendung der Märklin-kompatiblen
Schnittstelle ist eine Begrenzung auf 1 m Länge
empfehlenswert, bei der DCC-konformen
Schnittstelle sind größere Längen möglich.
Hintergrund: Eine lange Kurzschluss-
rückmeldeleitung empfängt in ungünstigen
Fällen Störsignale aus anderen Daten- oder
Stromleitungen, die zu Fehlermeldungen
führen können oder die Übertragung einer
Kurzschlussmeldung stören. Prinzipbedingt ist
die Rückmeldeleitung der Märklin-kompatiblen
Schnittstelle empfindlicher gegenüber diesen
Störungen.
Ist also eine Kurzschlussrückmeldung an die
Zentrale vorgesehen, bedeutet das
automatisch, dass der Booster möglichst in
der Nähe der Zentrale stehen sollte. Das
Verlegen einer längeren Anschlussleitung zu
den Schienen ist aber ein geringeres Übel als
im Ernstfall eine nicht funktionierende
Kurzschlussrückmeldung.
Anders sieht die Sache aus, wenn auf die
Kurzschlussrückmeldung verzichtet werden
kann (z.B. weil die interne Kurzschluss-
abschaltung des Boosters genutzt wird): Dann
kann der Booster direkt an "seinem"
Streckenabschnitt aufgestellt werden.