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4 Messverfahren
4.4 Wahl des Tastverhältnisses
4.4 Wahl des Tastverhältnisses
Unterschiedliche Tastköpfe (Teilerverhältnisse) beeinflussen die Messergebnisse erheb-
lich, was anhand von zwei Messkurven (Abb. 4.2) sehr anschaulich dargestellt wird.
Da das Layout der Testplatine optimiert ist und somit kein Eingangssignal mit steilen
Flanken aufweist, wird zur Erläuterung der Thematik ein ungünstiges Layout-Design
mit einer höheren Restwelligkeit herangezogen. Die dort vorhandenen Spannungsspit-
zen werden durch einen 1:1-Tastkopf, im Gegensatz zu einem 1:10-Tastkopf, stark
gedämpft. Dies ist begründet in der Tatsache, dass der 1:10-Tastkopf einen höhe-
ren Innenwiderstand (10 MW versus 1 MW) als der 1:1-Tastkopf hat und somit die
Anstiegszeit des Spannungssignals kaum beeinflusst. Darüber hinaus verringert eine
hohe Bandbreite des Tastkopfes eine Verfälschung der Messspannung. Signale wie die
Schaltknotenspannung, die eine niedrige Anstiegs- und Abfallzeit aufweisen, können
realistisch nur mit einem Tastkopf mit einer Bandbreite von >100 MHz und einem
Eingangsteiler von 1:10 aufgenommen werden.
Abb. 4.2: Vergleich Tastkopfverhältnis 1:1 und 1:10
4.5 Masseanbindung von Tastköpfen
Induktive Einflüsse von Leiterbahnen oder THT-Bauteilen können an unterschiedli-
chen Stellen eines Schaltreglers unerwünschte Oszillationen hervorrufen. Durch die
Verwendung der langen Masseleitung des Tastkopfes werden zusätzliche parasitäre
Effekte in die Schaltung eingekoppelt. Für die Massekontaktierung sollte deshalb nicht
das Original Massekabel des Tastkopfes verwendet werden. Stattdessen sollte eine
Massefeder für die Tastkopfspitze benutzt werden, wie Abbildung 4.3, anhand der
Ausgangsrestwelligkeit eines ungünstigen Layouts zeigt. Die Messung der Ausgangs-
restwelligkeit mit einem Tastkopf inklusive Massefeder sollte direkt am Ausgangskon-
densator erfolgen.
–0,3
–0,2
–0,1
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0.1 V/div
1 μs/div
1:10 Tastkopf
1:1 Tastkopf
Ausgangs-
restwelligkeit

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