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6 Erdung und Schirmung | Potenzialverhältnisse
341432780000/09/05.2016 Handbuch UR67-PROIFBUS
Eine weitere Möglichkeit besteht in einer hochohmigen Er-
dung. In der Messwarte wird der Schirm dann auf Erdpoten-
zial gelegt und an der Messstelle die Schirmung über einen
Gasableiter hochohmig an Erde gelegt. Hierdurch kann das
Problem der Potenzialverschleppung und des 50-Hz-Brum-
mens gelöst werden.
Bei potenzialgebundenen Messstellen müssen zwei Gasab-
leiter eingebaut werden. Einer legt den Schirm an Erde und
der andere an die potenzialgebundene Messstelle. Hierdurch
wird eine galvanische Kopplung zwischen Messkreis und ge-
erdeter Messstelle vermieden.
Schirmanschluss
Erde
Messstelle
1 4
5
TS
2 3
IN
OUT
Zusammenfassung
Die Erdung ist wichtiger Bestandteil für eine zuverlässige
Funktion elektrischer Anlagen im Falle einer Störbeeinus-
sung. Es müssen hierbei HF-mäßige Gesichtspunkte berück-
sichtigt werden. Nur eine fachgerechte Verwendung von Ma-
terialien und eine überlegte schaltungstechnische Auslegung
führen zum Erfolg.
6.2 Potenzialverhältnisse
Die Bezugspotenziale von System- und Eingangsversorgung
zu Ausgangsversorgung sind galvanisch voneinander ge-
trennt.
6.3 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)
Die u-remote-Produkte entsprechen den Anforderungen an
die EMV in vollem Umfang. Eine EMV-Planung ist jedoch vor
der Installation erforderlich.
Berücksichtigt werden sollen alle potenziellen Störquellen
wie galvanische, induktive und kapazitive Kopplungen sowie
Strahlungskopplungen.
Sicherstellung der EMV
Zur Sicherung der EMV müssen bei der Installation der u-re-
mote-Module folgende Grundregeln eingehalten werden:
Ordnungsgemäße und flächenhafte Erdung inaktiver
Metallteile
Korrekte Schirmung der Leitungen und Geräte
Ordnungsgemäße Leitungsführung – Verdrahtung
Schaffung eines einheitlichen Bezugspotenzials und
Erdung aller elektrischen Betriebsmittel
Besondere EMV-Maßnahmen für spezielle Anwendungen
(z.B. Frequenzumformer, Servoantriebe)
Schütz und Relaisspulen sind mit entsprechenden Ent-
störgliedern zu versehen.
Geräte und Funktionseinheiten mit großem Störpotenzial
sind gegebenenfalls zu kapseln.
Erdung inaktiver Metallteile
Durch die Massung aller inaktiven Metallteile verringert sich
der Einuss eingekoppelter Störungen. Zu diesem Zweck
müssen alle inaktiven Metallteile (wie z.B. Schaltschränke,
Schaltschranktüren, Tragholme, Montageplatten, Tragschie-
nen etc.) großächig und impedanzarm miteinander verbun-
den werden, womit eine einheitliche Bezugspotenzialäche
für alle Elemente der Steuerung gesichert wird.
Erforderliche Maßnahmen:
Entfernung der isolierenden Schicht im Bereich von
Schraubverbindungen. Schutz der Verbindungsstelle vor
Korrosion
Verbindung beweglicher Masseteile (Schranktüren,
getrennte Montageplatte etc.) durch kurze Massebänder
mit großer Oberfläche
Nach Möglichkeit Vermeidung des Einsatzes von Alumini-
umteilen, da Aluminium leicht oxidiert und in dem Fall für
eine Masseverbindung ungeeignet ist
PE-Anschluss
Die Verbindung von Masse und PE-Anschluss (Schutzerde)
hat zentral zu erfolgen.
WARNUNG
Lebensgefahr möglich!
Auch im Fehlerfall darf die Masse niemals
eine gefährliche Berührungsspannung anneh-
men.
Verbinden Sie die Masse immer mit einem
Schutzleiter!
Erdfreier Betrieb
Beim erdfreien Betrieb sind die entsprechenden Sicherheits-
vorschriften zu beachten.